Wie ich zum Rennrad kam? Ich fuhr eigentlich schon immer gerne Rad. Es war egal ob es nur kurz zum Bolzen ging, oder es lange Wochenendtouren mit der Familie waren. Und ich fuhr auch schon immer gerne schnell. Es war egal ob es nun den Kirchenberg runter, oder den Poststeig hinauf ging. Immer trat ich so schnell und fest ich konnte in die Pedale.
Doch irgendwie verlor ich die Lust am Radfahren. Um in der nächsten Ortschaft die Oma zu besuchen, wurden die Eltern schon mal angebettelt, doch bitte das Auto zu nehmen und nicht das Rad. Die Wende kam im neunten Schuljahr. Ich war auf dem Nachhauseweg von der Schule mit einem Kumpel unterwegs. Es war der letzte Schultag und um den überfüllten Bussen zu entgehen, fuhren wir beide an diesem Tag mit dem Fahrrad. Zwischen zwei Ortschaften überholte uns ein Rennradfahrer auf dem Radweg – sehr vorbildlich. Anstelle sich über die zu langsamen, nebeneinander herfahrenden Schuljungen zu ärgern, gab er uns mit einer Handbewegung zu verstehen, dass wir ihm folgen sollten. Wir geben unseren alten und klapprigen Drahteseln die Sporen und verfolgten ihn. Dank dem gnädigen Windschattenspender konnten wir ihm bis zur nächsten Ortschaft folgen, wo uns aber dann doch die Puste ausging. Der Radler fuhr weiter und ich war infiziert
Mir war klar – sowas will ich auch können!
Darum fahr ich Rennrad – und ihr?